Schöne Haare in den Wechseljahren – die besten Tricks & Hausmittel

Plötzlich sind die Haare dünner, trockener und spröde? Vielen Dank, Hormonumstellung! Wir verraten dir, was du über Haarpflege in den Wechseljahren wissen solltest, damit Haar und Kopfhaut stark und gesund bleiben.
„Wahre Schönheit kommt von innen”. Mag sein. Aber Äusserlichkeiten sind uns wichtig, egal wie stark wir versuchen, darüberzustehen. Gewicht, Haut und vor allem auch unsere Haare sind ein wichtiger Teil unserer Identität. Egal, ob kurz, lang, natürlich ergraut oder regelmässig gefärbt: Wir reagieren empfindlich, wenn Haare dünner, brüchiger und lichter werden oder vermehrt ausfallen.
Altern und hormonelle Veränderungen der Wechseljahre gehen leider auch an unseren Haaren nicht spurlos vorüber. Färben, Föhnen und chemische Pflegeprodukte setzen dem Haar zusätzlich zu, und in den wunderbaren Sommermonaten kommen noch Hitze, Schwitzen, Chlor oder Salzwasser dazu. Kein Wunder, dass unser Haar im Alter mehr Zuwendung braucht.
Warum verändert die Menopause das Haar?
Mit fortschreitenden Wechseljahren – von Perimenopause über Postmenopause – sinkt das Östrogen, die Kopfhaut produziert weniger Talg und Haut und Haar verlieren Kollagen. All das sind Bedingungen, die für das Wachstum der Haarfollikel nicht ideal sind. Weniger Talg heisst, es wird weniger Öl produziert. Weniger natürliche Fettung bedeutet trockene, strohige Haare und trockene Kopfhaut. Und weil graue Haare auch nicht jedermanns (jederfraus) Sache sind, färben viele von uns, was Trockenheit und Haarbruch zusätzlich begünstigt. Auch häufiges Waschen, Föhnen und intensive Stylingprodukte gehören dazu.
Weitere Ursachen für dünner werdende Haare sind zu viel Testosteron, Stress oder eine Schilddrüsenunterfunktion. Mit dem Alter wird noch dazu der Stoffwechsel träger und nimmt z. B. weniger gut essentielle Vitamine und Mineralien auf, die für ein gesundes Haarwachstum so wichtig sind.
Ganz schön viel für empfindsames Haar und Kopfhaut.
Die richtige Pflege für Haare in den Wechseljahren in 3 Schritten
Früher hattest du nie Probleme mit deinen Haaren? Sie waren natürlich voll, glänzend und gut durchfeuchtet. Und jetzt sind sie auf einmal strohig, matt, werden dünner und auch die Kopfhaut ist trocken und juckt?
Da geht es dir wie vielen von uns. Genau wie der Rest unseres Körpers – Haut, Knochen, Muskeln & Co. – werden auch Kopfhaut und Haare pflegebedürftiger und mögen in den Wechseljahren mehr Zuwendung. Von innen, über gesunde Ernährung und Nährstoffdichte, und von aussen, über eine sorgfältige Pflege und Produkte. Mit den folgenden Tipps stärkst du strohige und evtl. graue oder gefärbte Haare in den Wechseljahren in drei Schritten: von der Wurzel über die Kopfhaut bis in die Spitzen.
Schritt 1: Schöne Haare in den Wechseljahren von der Wurzel an stärken
Wenn deine strohigen, trockenen Haare wieder glänzend und geschmeidig werden sollen, packe das Problem im wahrsten Sinne des Wortes bei der Wurzel: Denn sind die Haarwurzeln kräftig, sehen deine Haare auch in den Wechseljahren schön und voll aus.
Starke Haarwurzeln mit der richtigen Ernährung
Eine ausgewogene Ernährung mit speziellem Fokus auf alle wichtigen Mikronährstoffe ist spätestens seit Beginn der Hormonumstellung besonders wichtig. Das predigen wir ja immer wieder ;-) Aber ist dir bewusst, wie wichtig die folgenden Nährstoffe insbesondere für schöne Haare in den Wechseljahren sind und warum?
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Proteine: Haare bestehen zu 90 % aus Keratin – dem Hauptbestandteil von Haaren. Und Keratin ist ein Protein. Daher: Nicht nur generell für Frauen in den Wechseljahren, sondern auch für starke Haarwurzeln ist eine proteinreiche Ernährung unerlässlich.
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B-Vitamine: Sie sind wichtig für den Stoffwechsel in den Haarwurzeln. Allen voran solltest du auf Biotin (Vitamin B7) achten, weil es die Keratin herstellenden Enzyme fördert.
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Zink: An gesunde Haut, Nägel und Haare denkt man bei Zink mittlerweile schon fast automatisch. Es fördert Haarwuchs und Bildung neuer Haarzellen.
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Eisen: Das Mineral ist massgeblich für den Sauerstofftransport zur Haarwurzel verantwortlich, ohne den die Haarfollikel keine neuen Haarzellen bilden könnten.
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Vitamin C: Weil es die Eisenaufnahme fördert und die Haarwurzel vor vorzeitigem Zelltod (= Haarausfall) und das Haar allgemein vor freien Radikalen schützt.
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Selen: Genauso schützt Selen die Haarzellen und Kopfhaut vor oxidativem Stress und fördert das Wachstum, indem es die Haarfollikel stimuliert. Ein ausreichender Selenspiegel trägt dazu bei, dass die Haare widerstandsfähig und kräftig bleiben.
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Vitamin E: Es ist ebenfalls ein starkes Antioxidans. Aber es unterstützt auch die Talgproduktion, was die Haarwurzel vorm Austrocknen schützt.
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Kollagen: Weil es Aminosäuren für die Bildung von Keratin liefert. Als starkes Antioxidans schützt es ausserdem die Haarwurzel und hält das Bindegewebe der Kopfhaut elastisch und gut durchblutet.
Schau dir gern unsere Ernährungs-Checkliste für Frauen 40+ dazu an, in der wir dir die sieben wichtigsten Lebensmittel-Gruppen zusammengefasst haben. Die mediterrane Ernährung ist dafür eine gute Ausgangslage.
Auch Nahrungsergänzungsmittel wie XbyX Haar Pracht, die speziell für gesundes Haarwachstum in den Wechseljahren entwickelt wurden, sind ein guter Weg, um dein Haar von innen zu unterstützen. Der wohlschmeckende Nährstoff-Drink enthält neben Zink, Selen und Biotin auch Keratin- und Kollagen-Bausteine, antioxidative Polyphenole und Adaptogene.
Und natürlich kannst du auch ganz gezielt Definzite mit Supplements ausgleichen, etwa mit XbyX Kollagen Kick, XbyX Zink Quell, XbyX Selen Schatz, XbyX Vitamin B Freunde oder XbyX Eiserne Lady.
Weniger Stress = starke Haarwurzeln
Stress reduzieren. Ein guter Tipp in nahezu allen Lebenslagen. Ganz besonders gilt das aber für die Wechseljahre. Stress verstärkt nicht nur nachweislich die Wechseljahressymptome, sondern beeinflusst auch unser Haarwachstum. Forscher fanden heraus: Das Stresshormon Glucocorticoid hemmt ein Protein, das Haarwurzeln für die Zellteilung zwingend benötigen.
Zur Stressreduktion gehört auch: ausreichend (erholsamer) Schlaf. Denn der ist nicht nur für die allgemeine Regeneration des weiblichen Körpers 40+ unerlässlich, sondern auch für die Haarwurzeln, damit diese einwandfrei arbeiten können.
Leichter gesagt als getan? Schau dir gern unsere „8 besten Tipps gegen Stress” an.
Schritt 2: Trockene Kopfhaut in den Wechseljahren richtig pflegen
Neben der „Wurzelbehandlung” solltest du bei der Haarpflege in den Wechseljahren auch unbedingt an deine Kopfhaut denken. Selbst wenn das früher oder bislang nie Thema war: Jetzt benötigt sie mehr Zuwendung. Denn mit zunehmendem Alter produziert sie einfach weniger Fett.
Wenn also die Kopfhaut in den Wechseljahren plötzlich trocken ist, zu Schuppen neigt und juckt, probier’s mal mit diesen Erste-Hilfe-Massnahmen:
Kopfhautmassage
Regelmässig durchgeführt, kann sie wahre Wunder bewirken. Denn eine Kopfhautmassage regt die Durchblutung an und stimuliert so die Haarfollikel, in denen die Haarwurzel gebildet wird. Ergo: vollere, gesunde Haare.
Ein beliebtes Hausmittel für beruhigende Kopfhautmassagen sind Öle. Je nach Haardicke genügen einige Tropfen bis eine kleine, handflächengrosse Menge. Leicht angewärmt macht es die Massage noch angenehmer. In sanften, kreisenden Bewegungen massierst du mit den Fingerspitzen deine gesamte Kopfhaut – von der Stirn über oben und bis zu den Ohren und runter zum Nackenansatz. Lasse das Öl anschliessend mindestens 30 Minuten oder einfach über Nacht einwirken. Danach mit einem milden Shampoo gründlich auswaschen.
Tipp: Damit kein Öl auf dem Kopfkissen landet, entweder ein altes Handtuch übers Kissen legen oder die Haare im Handtuch einwickeln.
Folgende Öle eignen sich besonders bei trockener, juckender Kopfhaut in den Wechseljahren:
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Rosmarinöl: Beruhigt gereizte, juckende Kopfhaut und mindert Schuppen effektiv. Weil es besonders durchblutungsfördernd wirkt, stärkt es zusätzlich den Haaransatz. Ausserdem verleiht es dem Haar einen strahlenden Glanz.
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Rizinusöl: Auch super aufgrund der vielen Fettsäuren und des hohen Vitamin-E-Gehalts (s.o.). Beides pflegt angegriffene, trockene Kopfhaut und unterstützt so den Haarwuchs.
Regelmässig bedeutet in diesem Fall etwa einmal pro Woche Kopfhautmassage, um beste Erfolge zu erzielen. Aber keine Sorge: Es muss gar nicht jedes Mal aufwendig mit Öl sein. Einfach beim Haarewaschen die Kopfhaut mit den Fingerspitzen für einige Minuten massieren, zählt auch.
Netter 2-in-1-Effekt: Ganz nebenbei wirkt eine Kopfhautmassage auch beruhigend auf das Nervensystem = Stressreduktion. Womit wir wieder bei Schritt Nr. 1 wären :-)
„Ohne oben“ duschen
Wenn du die Angewohnheit hast, dir bei jedem Duschen die Haare zu waschen, dann ändere diese Routine. Deine Kopfhaut verliert dadurch wertvolle Öle als Schutzfilm, trocknet aus und fängt an zu jucken und zu schuppen. Ein Grund, warum sich auch die Haare in den Wechseljahren schneller trocken und spröde anfühlen. Einfache Lösung: Duschen ohne Haare waschen.
Frischluft statt Föhn & Frottee
Heisse Luft und starkes Rubbeln mit dem Handtuch stressen Kopfhaut und Haar, trocknen sie zusätzlich aus. Lieber sanft das Wasser aus den Haaren pressen oder mit einem 100%-Baumwoll-Tuch abtupfen. Oder gerade im Sommer das Haar einfach lufttrocknen lassen.
Schritt 3: Strohige, trockene Haare in den Wechseljahren verwöhnen
Erst im letzten Schritt kümmern wir uns um die Haare selbst. Schliesslich sind sie im Grunde tot, sobald sie aus der Kopfhaut herausgewachsen sind. Das heisst aber nicht, dass schuppige, graue Haare keine Pflege mehr brauchen oder wir rein gar nichts gegen vermehrten Haarausfall tun können.
Hier kommen die bewährtesten Hausmittel für die richtige Haarpflege in den Wechseljahren:
Multitalent Olivenöl
Wieder kommt Öl ins Spiel: Seit Jahrhunderten wird Olivenöl nicht nur in der mediterranen Küche eingesetzt, sondern auch bei der Haarpflege. Bei strohigen, trockenen und ergrauten Haaren in den Wechseljahren sind viele von Olivenöl absolut begeistert: Es nährt, sorgt für Glanz und schützt die Haarspitzen sogar vor Spliss.
Einfach einige Tropfen Olivenöl (bitte sparsam verwenden!) in die Haarlängen einmassieren und idealerweise über Nacht einwirken lassen. Am Morgen mit einem milden Shampoo auswaschen (s. Shampoo-Tipps weiter unten).
Wenn es schneller gehen soll, kannst du das Olivenöl auch nur eine Stunde einwirken lassen und die Haare anschliessend waschen.
Sauer macht lustig: Apfelessig
Viele schwören auf Apfelessig – gerade für graue Haare, denn er verleiht strohigen Haaren einen tollen Glanz. Apfelessig gleicht den pH-Wert der Kopfhaut aus, wodurch Schuppen reduziert werden. Ist also ebenfalls gut bei trockener Kopfhaut in den Wechseljahren. Ausserdem gibt es Hinweise darauf, dass Apfelessig das Haarwachstum anregen kann.
Wie das funktioniert? Als saure Rinse nach der Haarwäsche schliesst Apfelessig die Schuppenschicht der Haare und sorgt somit für mehr Geschmeidigkeit:
Dafür einfach 1-2 Esslöffel Apfelessig mit 1 Liter kaltem Wasser mischen und die saure Rinse nach der Haarwäsche über das nasse Haar giessen. Massiere die Rinse sanft in die Kopfhaut und das Haar ein und lasse sie ein paar Minuten einwirken. Danach mit klarem Wasser gründlich ausspülen.
Tipp: Bei gereizter, empfindlicher Kopfhaut und coloriertem Haar ist Vorsicht geboten, da die Säure des Apfelessigs das sensible Mikrobiom deiner Kopfhaut sowie die Farbpigmente angreifen kann.
Shampoo? Mild & zusatzfrei
Bei Shampoo und Conditioner darauf achten, dass die Produkte sehr mild sowie sulfat- und silikonfrei sind. Auf klassische Styling-Produkte wie Haarspray weitestgehend verzichten, da sie das Haar oft noch weiter austrocknen und die Kopfhaut zusätzlich reizen.
Weniger ist mehr
Ja, wir wiederholen uns. Aber bitte nicht mehr als zweimal – maximal dreimal pro Woche – die Haare waschen! Häufiges Waschen, Föhnen und Stylen trocknet die Haare aus. Lockenstäbe machen die Haare porös und lassen sie leichter brechen. Besser: die noch leicht feuchten Haare eindrehen, flechten oder feststecken. Macht auch tolle Wellen und geht super über Nacht!
Zusammengefasst: die richtige Haarpflege in den Wechseljahren
In den Wechseljahren braucht unser Haar besondere Pflege, um den hormonellen Veränderungen und äusseren Einflüssen standzuhalten. Aber mit ein paar einfachen Hausmitteln und der richtigen Ernährung verleihst du auch sprödem, ergrautem Haar von den Wurzeln über die Kopfhaut bis in die Spitzen Geschmeidigkeit und gesunden Glanz.
Manchmal stimmt es nämlich doch: „Wahre Schönheit kommt von innen.“ ;-)
Studien & Quellen
Meißner T. Haut-Krankheiten : Haarausfall bei Frauen – was wirklich hilft. AerzteZeitung.de. Published January 25, 2010.
Hosking, A., Juhasz, M. & Mesinkovska, N. A. (2018). Complementary and Alternative Treatments for Alopecia: A Comprehensive Review. Skin Appendage Disorders, 5(2), 72–89. doi:10.1159/000492035
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Vieweg M. Wie Stress das Haar ausdünnt. wissenschaft.de. Published April 11, 2021.