Mariendistel: Wirkung auf Leber und Verdauung
Die Mariendistel ist die Top-Heilpflanze für Leber und Verdauung. Erfahre mehr über die Wirkung und Anwendung der Mariendistel.
Mit ihren Stacheln geht die Mariendistel ganz schön auf Abwehrkurs. Aber lass dich davon nicht irritieren. Sie hat zahlreiche gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe an Bord, die dich hauptsächlich bei der Gesunderhaltung deiner Leber und bei deiner Verdauung unterstützen können. Wie? Das erfährst du in diesem Artikel.
Mariendistel – die Königin der Leberpflanzen
Die zur Familie der Korbblütler gehörende Mariendistel (Silybum marianum) kann bis zu 1,5 Meter hoch werden. Dank ihrer purpurroten, strahlenden Blüten ist sie auch als Zierpflanze im Garten beliebt. Ursprünglich stammt die Mariendistel aus dem Mittelmeerraum. Heute ist sie weitverbreitet. Vielleicht hast du sie schon in freier Natur entdeckt? Sie bevorzugt eher karge Wuchsorte wie Schuttplätze oder Wegränder.
Wie hoch angesehen die Mariendistel als Heilpflanze ist, verrät schon ihr Name. Die weissen Flecken auf den Blättern sollen gar von der Milch der heiligen Maria stammen. Diese stillte der Legende nach ihr Kind über einer Mariendistel und träufelte dabei etwas Milch auf die Blätter der Mariendistel.
Das mag vielleicht umstritten sein. Fakt ist aber, dass die Mariendistel schon seit vielen Jahrhunderten medizinisch verwendet wird. Erstaunlicherweise genau dafür, wofür sie heute noch bekannt ist: als Leberpflanze. So wird die Mariendistel unter anderem im bekannten „Kreuterbuch“ von Lonicerus aus dem 17. Jahrhundert bei „entzündeter Leber“ empfohlen.
Die Wirkstoffe der Mariendistel
Damals war schon klar: Die Mariendistel ist gut für die Leber. Was genau sich
so positiv auf die Lebergesundheit auswirkt, war natürlich nicht bekannt. Heute ist man hier schlauer.
Medizinische Verwendung finden fast ausschließlich die Früchte der Mariendistel. Sie enthalten die Hauptwirkstoffe. Dazu gehört primär das Silymarin. Silymarin ist eigentlich kein einzelner Wirkstoff, sondern ein Wirkstoffkomplex. Er besteht aus den Flavonoiden:
- Silybinin (auch Silybin genannt)
- Silychristin
- Silydianin
- Isolibinin
Die Samen der Mariendistel haben noch dazu Fette, Eiweiße, Schleimstoffe, Bitterstoffe und weitere sekundäre Pflanzenstoffe an Bord. Die Hauptwirkung ist aber auf das Silymarin zurückzuführen.
Die Mariendistel und ihre Wirkung auf die Leber
Die Leber ist unser größtes und vielleicht auch wichtigstes Stoffwechsel- und Entgiftungsorgan. Sie baut schädliche Stoffe und Stoffwechselendprodukte ab, wandelt verschiedene Stoffe in verwertbare Bausteine um, speichert Vitamine und produziert wichtige Eiweiße. Sie spielt ferner eine Rolle beim Hormonabbau. Kurzum: Du solltest dich wirklich gut um deine Leber kümmern. Denn heutzutage hat sie es wirklich nicht leicht: Umweltgifte, Medikamente oder schlechte Ernährung – all das kann unserer Leber ganz schön zusetzen.
Die Mariendistel ist der Superheld für deine Leber. Sie schützt das Organ vor „Angriffen“ von Außen und fördert zudem die Regeneration des Lebergewebes. Das Silymarin stabilisiert die Leberzellmembran, also die Außenwände der Leberzellen. Du kannst dir diese Membran wie einen Schutzwall vorstellen. Hier wird entschieden, was in die Zelle hineingelangt und was draußen bleiben muss. Je stabiler diese Membran ist, desto besser ist die Zelle vor Schadstoffen geschützt. Die Membran wirkt auch andersherum: So wird dem Verlust von Leberenzymen aus der Leberzelle entgegengewirkt.
Leberenzyme? Genau, das sind die Leberwerte, die beim Arzt im Blut überprüft werden. Ein Anstieg der Leberwerte, also der Leberenzyme, deutet immer darauf hin, dass Leberzellen zugrunde gehen. Im Umkehrschluss bedeuten aber „normale“ Leberwerte nicht, dass die Leber wirklich zuverlässig arbeitet.
Silymarin regt zudem die Proteinproduktion in der Leberzelle an und sorgt so dafür, dass sich das Organgewebe nach einer Schädigung schneller regeneriert.
Dass sich die Wirkstoffe der Mariendistel positiv auf die Lebergesundheit auswirken, bestätigen verschiedene Studien. So konnten unter anderem bei Lebererkrankungen wie der chronischen und akuten Leberentzündung (Hepatitis) und bei der nichtalkoholischen Fettleber signifikante Verbesserungen erzielt werden.
Aufgrund ihrer leberschützenden Eigenschaften wird die Mariendistel auch bei Pilzvergiftungen eingesetzt. Patienten, die giftige Pilze, wie den Knollenblätterpilz zu sich genommen haben, erhalten einen standardisierten Mariendistel-Extrakt. Selbst bei schwersten Vergiftungen können die Betroffenen so meist noch gerettet werden.
Aber natürlich musst du es nicht so weit kommen lassen, wenn du von der Mariendistel profitieren möchtest. Aufgrund der zahlreichen Umweltbelastungen kann unsere Leber Unterstützung jederzeit gebrauchen. Folgende Zeichen können darauf hindeuten, dass du deiner Leber mehr Aufmerksamkeit zukommen lassen solltest:
- Müdigkeit
- Völlegefühl
- hormonell bedingte Beschwerden wie Wechseljahresbeschwerden oder PMS
- Druckempfindlichkeit oder Druckgefühl im rechten Oberbauch
- Juckreiz der Haut
- Appetitlosigkeit
- Übelkeit
- Leistungsschwäche
Die Wirkung der Mariendistel auf die Verdauung
Die Leber wirkt sich positiv auf die Leberfunktion und damit auch auf die Verdauung aus. Denn sie regt den Gallenfluss an. Gallensäuren benötigen wir insbesondere für eine gute Fettverdauung. Bereiten dir fette Speisen Bauchgrummeln oder sorgen gar für Durchfall und/ oder ist dein Stuhl fettig (Hinweis: Du benötigst viel Toilettenpapier oder die Toilettenbürste), kann die Mariendistel hilfreich sein.
Mariendistelsamen haben neben Silymarin auch Gerb- und Bitterstoffe an Bord. Beide sind eine echte Wohltat für deinen Verdauungstrakt. Gerbstoffe werden in der Naturheilkunde unter anderem bei Durchfällen eingesetzt. Ferner wird ihnen eine antioxidative Wirkung nachgesagt.
Bitterstoffe regen die Ausschüttung von Verdauungsenzymen aus Leber, Magen und Bauchspeicheldrüse an. Deshalb ist die Mariendistel auch Teil von XbyX Bauch Gefühl. Um deine Verdauung richtig in Schwung zu bringen, kannst du 10 bis 15 Minuten vor einer Mahlzeit einen Pipettenstoß direkt auf die Zunge tropfen.
Mariendistel und der Blutzucker
Die Mariendistel ist zwar vorrangig als Leberpflanze bekannt, von ihren Wirkstoffen können aber scheinbar auch Menschen mit einer Insulinresistenz profitieren. Bei einer Insulinresistenz reagieren die Rezeptoren an den Zellen nicht mehr adäquat auf das Hormon Insulin. Dadurch verbleibt zu viel Zucker im Blut. Blutzuckerschwankungen oder erhöhter Blutzucker sind die Folge. Beim Diabetes Typ 2 findet sich eine ausgeprägte Insulinresistenz.
In Studien ließ sich die Insulinsensitivität, also die Ansprechbarkeit der Insulinrezeptoren, mit der Einnahme von einem Mariendistel-Extrakt verbessern. Die Studienteilnehmer*innen zeigten niedrigere Nüchtern-Blutzuckerwerte und der HbA1C-Wert, ein Marker für das Blutzuckerniveau der letzten 8 bis 12 Wochen, sank. Die Mariendistel könnte also die Diabetesmedikation sinnvoll ergänzen. Hier sind allerdings noch weitere Studien nötig.
Mariendistelsamen wirken antioxidativ und antientzündlich
Das Silymarin aus den Mariendistelsamen hat eine stark antioxidative Wirkung. Es reagiert mit den schädlichen freien Radikalen und bindet sie. So verringert es oxidativen Stress und schützt die Zellen. Ferner wirken die Samen antientzündlich.
Die Kombination aus antientzündlicher und antioxidativer Wirkung eröffnet ein breites Einsatzspektrum. So deuten Studien unter anderem darauf hin, dass die Mariendistel eine neuroprotektive Wirkung hat. Das bedeutet, dass sie die Zellen des Nervensystems schützt. Mit weiterer Forschung wäre ein Einsatz in der Behandlung von Alzheimer oder Parkinson denkbar.
Auch in der Behandlung anderer entzündungsbedingter Erkrankungen wird der Einsatz der Mariendistel erforscht. Positive Effekte ließen sich zum Beispiel in der Aknetherapie erzielen. In einer Studie aus dem Jahr 2012 erhielten die Proband*innen 210 mg Silymarin täglich. Das Ergebnis: 53 Prozent weniger Akneläsionen.
Mariendistel – Kapseln, Tee oder Pulver?
Du hast nun viele stichhaltige Gründe, mit der Mariendistel deinen Körper zu unterstützen. Stellt sich nur noch die Frage: Wie wende ich die Mariendistel eigentlich richtig an? Neben Kapseln und Pulver gibt es auch die Empfehlung, aus den Mariendistelsamen einen Tee zu kochen. Dieser Empfehlung solltest du aber nicht folgen. Silymarin ist nur schwer wasserlöslich. Die wertvollen Wirkstoffe gehen also nicht ins Wasser über.
Du könntest die Mariendistelsamen zwar im Mörser mahlen und beispielsweise in dein Müsli mischen, wir empfehlen aber auf ein Extrakt zurückzugreifen. Nur hier ist der Gehalt an Silymarin standardisiert und du kannst dich darauf verlassen, genau die Menge an Wirkstoff zu erhalten, die es für einen verlässlichen Wirkeffekt benötigt. Extrakte sind als Kapsel, Pulver oder in Tropfenform erhältlich.
XbyX Peri Balance enthält zur Unterstützung der Leber nicht nur einen standardisierten Extrakt mit 80 Prozent Silymarin und 30 Prozent Silybin, sondern auch NAC (N-Acetyl-Cystein) und Gluthation. Damit eignet sich Peri Balance perfekt für die frühen Wechseljahre, die sogenannte Perimenopause. Hier hat die Leber häufig mit einem Östrogenüberschuss zu kämpfen und kann jeden Support gut gebrauchen.
Mariendistel Nebenwirkungen und Wechselwirkungen
Die Mariendistel ist als Heilpflanze gut verträglich. In Studien zeigten selbst bei sehr hoher Dosierung nur ein Prozent der Menschen überhaupt Nebenwirkungen. Dazu gehörten Durchfall, Blähungen oder Blähbauch und Übelkeit.
Du solltest allerdings auf die Einnahme von Mariendistelpräparaten verzichten oder vor der Einnahme Rücksprache mit deiner behandelnden Ärztin halten, wenn du:
- schwanger bist
- allergisch auf Kreuzblütler reagierst
- unter Diabetes mellitus Typ 2 leidest
- einen hormonsensitiven Tumor hast oder hattest (die Mariendistel kann unter Umständen Einfluss auf den Östrogenstoffwechsel nehmen)
- unter einem Verschluss der Gallenwege, einer Gallenblasenentzündung oder Gallensteinen leidest
- bei dir eine Lebererkrankung vorliegt
Fazit zur Wirkung der Mariendistel
Wenn du dich aktiv um deine Lebergesundheit kümmern möchtest, ist die Mariendistel die perfekte Heilpflanze. Insbesondere bei Verdauungsbeschwerden oder hormonellen Beschwerden wie Wechseljahrsbeschwerden, PMS, starke Blutungen oder Zyklusunregelmäßigkeiten kann Lebersupport mit einem Mariendistel-Extrakt (wie in XbyX Peri Balance) Sinn ergeben.
Du möchtest deine Leber zusätzlich unterstützen? Dann meide „Lebergifte“ wie Alkohol oder Konservierungsstoffe. Nehme zudem regelmäßig Bitterstoffe zu dir, verzichte auf ein Übermaß an Fructose und setze auf eine leberfreundliche Ernährung. Besonders geeignet ist die mediterrane Kost.
Quellen
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